Die Schweriner Residenz der Mecklenburger Großherzöge
In diesem Beitrag möchte ich mit dir das Schloss Schwerin erkunden, das so malerisch auf einer Insel im Schweriner Burgsee liegt. Über zwei Brücken kannst du die größte Schlossanlage Mecklenburg-Vorpommerns erreichen. Die eine führt direkt in die Altstadt und die andere in den barocken Schlossgarten. Und es liegt sehr zentral in der Stadt.
Eigentlich ganz einfach zu finden. Aber nicht für den gehetzten Großstadtmenschen, der den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht. So hat es jedenfalls der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern in einem lustigen Video dargestellt. Denn in Schwerin ankommen, heißt – #endlichruhe
Für Schwerin und sein Schloss sollte man sich Zeit nehmen. Und die nehmen wir uns jetzt mal. Also, #aufnachmv, um in aller Ruhe das Schloss und seine Schätze zu erkunden.
Schlossinsel und Burggarten
Die jüngere Geschichte des Schlosses beginnt 1837, als der großherzogliche Hof Mecklenburg-Schwerin die bisherige Residenz in Ludwigslust verlässt und nach Schwerin übersiedelt.
Nachdem ursprünglich ein Neubau geplant war, entschloss sich Großherzog Friedrich Franz II. jedoch die baufällige alte Schlossanlage auf der Burginsel als neue Residenz umzubauen.
Hofbaurat Georg Adolph Demmler und Architekt Hermann Willebrand nahmen sich dieser Aufgabe an und schufen das heutige Schloss im Stil der französischen Renaissance. Die feierliche Einweihung des neuen Schlosses fand schließlich im Mai 1857 statt.
Zu einem Besuch im Schweriner Schloss gehört unbedingt auch ein Spaziergang durch den Burggarten mit der Orangerie. Dort kannst du auch zahlreiche Plastiken entdecken. Zu den schönsten gehören vielleicht die beiden Victorien auf der Orangerie. Sie wurden von ihren Vorbildern im Schloss Charlottenburg abgeformt und für den Burggarten neu gegossen.
Ein Rundgang durch die Innenräume des Schlosses
Zu den Höhepunkten der Räumlichkeiten im Schloss zählt zweifellos der Thronsaal. Der prachtvolle Raum im Stil der Neorenaissance wurde 1858 vollendet und war einer der ersten Räume, die in den 1970iger Jahren originalgetreu rekonstruiert wurden.
Ähnlich prachtvoll wie der Thronsaal ist die historische Bibliothek. Zwölf aus Eichenholz gefertigte Schränke beherbergten einst die Bibliothek des Großherzogs. Nach seiner Abdankung 1918 nahm der Regent die Bibliothek mit nach Ludwigslust, wo sie bis 1945 blieb. Danach ging der gesamte Buchbestand verschollen.
Aber Vorsicht mit der Pracht. Ein Großteil der Eichenholzdecke und der Schränke ist aus Pappmaché bzw. Gips. Das sparte nicht nur Geld, sondern die Materialvielfalt war durchaus in Mode zur Entstehungszeit.
Hinter den Schränken befindet sich übrigens ein schmaler Gang, der zu einer Treppe führt. Auf diesem Wege konnte der Großherzog schnell in das Schlafzimmer seiner Gemahlin gelangen. Der Gang soll in den nächsten Jahren wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Und zum Schluss noch das Petermännchen, der Schlossgeist von Schwerin. Auf dem Sockel steht: Quid si sic – Was, wenn so? Dieser Spruch steht im Zusammenhang mit der wechselnden Farbe von Petermännchens Rock. Für gewöhnlich ist er grau. Wenn er schwarz ist, stehen dem Großherzogtum schwere Zeiten bevor. Rot bedeutet Glück.
Infos zum Schweriner Schloss
Alle Informationen zu den Öffnungszeiten und den Eintrittspreisen findest du auf der Webseite des Schlosses. Im Sommer 2018 finden im Innenhof die Schlossfestspiele mit der Theateraufführung des Stückes Dracula statt. Mehr Informationen dazu findest du hier.
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