Auf Schlösserrundreise in Brandenburg – meine Tipps für den Fläming
Schlösserhopping in Brandenburg? Wer denkt da nicht sofort an die Schlösser und Gärten der Hohenzollern in und um Potsdam? Sicher! Aber es gibt noch mehr in Brandenburg zu entdecken …
In der Kulturlandschaft Fläming zum Beispiel, einem Landstrich südlich von Berlin. Hier haben sich zahlreiche Schlösser, Guts- und Herrenhäuser erhalten, die es sich ebenso lohnt zu besuchen wie die Schlösser in der Landeshauptstadt.
Hier sind meine Tipps, wo du unbedingt vorbeischauen solltest, wenn du im Fläming auf Schlössertour unterwegs bist.
Tipp 1: Schloss Wiesenburg – die Perle des Flämings
Mein erster Tipp liegt im Herzen des Flämings und ist Schloss Wiesenburg. Das Schloss selber kannst du bis auf eine kleine aber lohnenswerte Ausstellung im Torhaus, die über die Geschichte des Schlosses informiert, leider nicht besichtigen. In dem Gebäude wurden vor einigen Jahren Eigentumswohnungen eingerichtet.
Aber ein Ausflug nach Wiesenburg lohnt trotzdem, denn der 110 Hektar große Schlosspark lädt zu ausgiebigen Spaziergängen ein. Und das zu jeder Jahreszeit. Unweit vom Schlosspark liegt zudem der Internationale Kunstwanderweg zwischen Wiesenburg und Bad Belzig, auf dem du deinen Spaziergang oder die Wanderung fortsetzen kannst. Also warum nicht mal einen Aktivausflug nach Wiesenburg machen?
Nach Möglichkeit solltest du auch unbedingt auf den Bergfried im Schloss hinaufsteigen. Das kostet nicht viel und von dort oben bietet sich ein herrlicher Rund-Um-Blick auf die Wiesenburger Landschaft.
Wenn du noch mehr Bilder vom Schloss Wiesenburg sehen möchtest, schaue einfach hier in meinem Blog vorbei.
Tipp 2: Schloss Stülpe
Schloss Stülpe ist mein Spezialtipp für das Schlösserhopping in Brandenburg. Das wohl schönste barocke Herrenhaus in Brandenburg liegt etwas versteckt in der Nähe von Luckenwalde.
Heute ist das Schloss ein Hotel, das mit viel Liebe zum Detail eingerichtet wurde. Dem privaten Engagement von Barbara und Wolfgang Rupilius ist es zu verdanken, dass die verfallende und notdürftig gesicherte Ruine des Gebäudes heute wieder in altem Glanz erstrahlt und zu neuem Leben erweckt wurde.
Einen ausführlichen Beitrag zu der spannenden Geschichte von Schloss Stülpe und viele Bilder auch von den Innenräumen findest du hier in meinem Blog.
Und noch ein Tipp zu Schloss Stülpe. Wenn du dort bist, schaue unbedingt auch in den historischen Pferdestall. Denn Stülpe ist nicht nur das schönste Herrenhaus in Brandenburg, sondern wartet auch mit dem wohl schönsten Pferdestall auf, der mit Fliesen aus Meißen ausgekleidet ist.
Tipp 3: Schloss Wiepersdorf
Schloss Wiepersdorf ist ein Hort der Kultur, sowohl geschichtlich als auch in heutigen Tagen. Das Ehepaar Achim und Bettina von Arnim zog 1814 in das Schloss und machte aus Wiepersdorf einen Dichterort der Romantik.
Diesem Umstand mag es zu verdanken sein, dass schon in der DDR-Zeit im Schloss ein Künstlerhaus eingerichtet wurde. Und ein Künstlerhaus ist Schloss Wiepersdorf auch heute noch, denn Künstlern wird hier mit einem Stipendium ein kreativer Arbeitsaufenthalt während der Sommermonate ermöglicht.
Sehenswert in Wiepersdorf ist vor allem der Park mit der Orangerie. Schau dir dort auch die sogenannten Callot-Figuren an. Das sind Skulpturen, die Figuren des französischen Zeichners Jacques Callot (1592-1632) nachempfunden sind und zwergenhafte Krüppel darstellen.
Zur Zeit meines Besuchs in Wiepersdorf waren sie leider für die Winterpause eingehaust. Vielleicht ergibt sich aber später im Jahr noch die Gelegenheit, Bilder nachzureichen.
Tipp 4: Schlossruine Dahme
Ganz im Süden des Flämings liegt die Schlossruine Dahme. Wie so viele Schlösser schaut auch Dahme auf eine wechselvolle Geschichte mit vielen Besitzerwechseln zurück.
Einst gehörte das Schloss zum Herzogtum Sachsen-Weißenfels, bevor es dann 1815 an Preußen fiel. Obgleich das Schloss den II. Weltkrieg unbeschadet überstanden hat, präsentiert sich der Bau heute als Ruine. Kriegsbedingte Einstellungen von Umbaumaßnahmen 1943 und nie abgeschlossene Umbauarbeiten in den 1950iger Jahren führten durch Witterungseinflüsse zu einem zunehmenden Verfall. Dem Engagement Dahmer Bürger ist es zu verdanken, dass die Ruine heute gesichert ist und durch den Einbau eines Daches als Veranstaltungsort genutzt werden kann.
Wenn du in Dahme bist, kannst du die Ruine besichtigen, auch wenn sie gerade geschlossen ist. Den Schlüssel zum Eingang bekommst du an der Rezeption des gegenüberliegenden Hotels.
Du solltest nach dem Besuch einen Spaziergang im Schlosspark unternehmen, dessen barocke Gestaltung auch heute noch erkennbar ist.
Noch mehr Bilder und Informationen von Schloss Dahme findest du in diesem Beitrag in meinem Blog.
Tipp 5: Schloss Baruth
Mein nächster Tipp für das Schlösserhopping in Brandenburg ist leider ein trauriges Beispiel für den Verfall von Kulturdenkmälern in Brandenburg.
Ich empfehle Schloss Baruth trotzdem, weil das aus dem Neuen und Alten Schloss bestehende Ensemble ein interessantes architektonisches Gesamtwerk ist, das sich aus drei unterschiedlichen Baustilen zusammensetzt.
Den ältesten Teil bildet ein barockes Gartenhaus aus dem 18. Jahrhundert. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde an der östlichen Seite ein Gebäude im Stil des Klassizismus angebaut. 1912 folgte dann auf der Westseite ein historistischer Gebäudeteil.
Es bleibt nur zu hoffen, dass sich in nächster Zeit ein Investor findet und das Schloss insgesamt gerettet werden kann. Erfreulicherweise konnte zumindest das Alte Schloss in Baruth saniert werden.
Wenn du in Baruth bist, solltest du auch einen Spaziergang durch den ehemaligen Schlosspark oder einen Abstecher in das Museumsdorf Baruther Glashütte machen. Lohnt sich wirklich!
Tipp 6: Schloss Diedersdorf
Wer in einem schönen Biergarten mit Schlosskulisse in der Nähe von Berlin eine Maß Bier trinken möchte, ist in Diedersdorf bestens aufgehoben. Überhaupt ist Schloss Diedersdorf ein herausragendes Beispiel, wie eine ehemalige Gutsanlage mit einem funktionierenden Konzept zu neuem Leben erweckt werden kann.
Während es – nicht nur für Hochzeiten – im Schlosshotel stilvoll zugeht, werden die zum Gut gehörenden ehemaligen Wirtschaftsgebäude für diverse Veranstaltungen, Tagungen oder als Läden genutzt. Also einfach mal hinfahren und anschauen. Eine Maß Bier trinken oder in der Schlossbäckerei einen Kaffee.
Tipp 7: Schloss Blankensee
Meine letzte Station und zugleich ein weiterer Spezialtipp für ein Schlösserhopping in Brandenburg ist Schloss Blankensee.
Das ehemalige Wohnhaus des Schriftstellers Hermann Sudermann liegt idyllisch an der Nieplitz, die hier den Blankensee mit dem Grössinsee verbindet. Natur pur!
In Blankensee solltest du unbedingt auch den Park erkunden. Sudermann war ein leidenschaftlicher Sammler und so finden sich über den gesamten Park verteilt zahlreiche Plastiken und Skulpturen. Brücken über Nebenarme der Nieplitz lassen zugleich ein Gefühl von Klein-Venedig aufkommen. In diesem Beitrag kannst du mehr über Schloss und Park in Blankensee erfahren.
Hier endet das Schlösserhopping in Brandenburg. Wenn dir der Beitrag gefallen hat, freue ich mich über ein Like oder du kannst auch gerne einen Kommentar hinterlassen.
Oder besuche mich auf einem Schlösserhopping im niederschlesischen Hirschberger Tal
Super Tipps, Danke Frank!
Vielen Dank, freut mich!