Briccius von Esch – Ein flämischer Heiliger im Fläming und seine Kirche
Die Briccius Kirche in Bad Belzig war für mich dann doch eher ein Zufallsfund. Ich wollte nach langer Zeit mal wieder die Burg Eisenhardt erkunden, aber daraus wurde nichts. Denn schon am Burgtor wurde ich auf ein anderes Gebäude gleich in der Nähe aufmerksam. Eine Kirche, die dem flämischen Heiligen Briccius von Esch gewidmet ist und eigentlich gar nicht in Belzig liegt. Sondern im Dorf Sandberg, das bis 1914 eigenständig war.
Gelesen hatte ich schon von dem Gotteshaus, denn es wurde gerade umfangreich saniert, was natürlich auch in der Presse berichtet wurde. Aber wo es genau ist, wusste ich nicht. Und auch nicht, wie schön es ist.
Die Anfänge der Briccius Kirche sind nicht ganz klar. Einige Quellen datieren die erste schriftliche Erwähnung auf 1361 in der Zeit der Herzöge von Sachsen-Wittenberg, andere auf 1168. Aber eins ist sicher: der Patron, also der Schutzherr, ist der Heilige Briccius von Esch.
Das Innere der Briccius Kirche
Die heutige Erscheinungsform der Briccius Kirche im Innern entstand in Folge von mehreren Sanierungen und Umbauarbeiten. Zum Beispiel nach der Instandsetzung am Ende des Dreißigjährigen Krieges im 17. Jahrhundert, als die Balkendecke mit einer floralen Ausmalung eingefügt sowie die heutige polygonale Kanzel und die Emporen an der West- und Nordseite eingebaut wurden. Und zum anderen nach der letzten umfangreichen Sanierung von 1905/06. Und eben vor kurzem, 2017/18.
Auf der Westseite ist auch die Kirchenorgel, die 1949 in einer Potsdamer Orgelwerkstatt hergestellt wurde. Die Kirchenglocke ist auf 1618 datiert.
Im Chorraum steht der Altar mit einem hölzernen Aufsatz. Im Hauptfeld des Altarbildes ist Jesus in Gethsemane dargestellt und im oberen Bildteil Christi Himmelfahrt. Besonders schön ist auch die Decke des Chors. Dort ist das Auge Gottes zu sehen, das von Engelsköpfen umgeben ist. Ebenfalls erwähnenswert sind die beiden Buntglasfenster des Altarraums.
Die polygonale Kanzel wurde 1665 gefertigt. Auf den Bildtafeln sind die vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes dargestellt.
Auf der Nordseite der Kirche befinden sich auch heute noch zwei Eingangsportale, das Gemeindeportal am westlichen Ende und das Priesterportal im Nord-Osten. Beindruckend sind auch die zwei Epitaphe an der Nordwand. Das linke Grabdenkmal wurde für Henning von Falkenreder geschaffen, der 1580 auf einem Rittergut in der Nähe geboren wurde und schon 1606 verstarb. Auf dem rechten Gedenkstein ist eine Frau zu sehen.
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Irgendwo ist bzw. war doch da diese Jugendherberge…
Das weiss ich leider nicht …