Schloss Schönbrunn in Wien ist ein großartiges Barockschloss und eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Österreichs. Es wurde im 17. Jahrhundert als Jagdschloss gebaut und im 18. Jahrhundert unter Maria Theresia zu einer prächtigen Sommerresidenz der Habsburger umgebaut. Im 19. Jahrhundert verbrachten Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth (Sisi) ihre Sommer dort und entfalteten den heute weltberühmten imperialen Glanz des Schlosses.
Das Schloss hat etwa 1.441 Zimmer, von denen einige prächtig eingerichtet sind, darunter die beeindruckende Große Galerie. Der große Schlosspark umfasst schöne Gärten, die Gloriette, ein Palmenhaus und den ältesten Tiergarten der Welt, den Tiergarten Schönbrunn. Daher ist es nicht verwunderlich, dass das UNESCO-Weltkulturerbe Schloss Schönbrunn jährlich Millionen von Besuchern anzieht. Im Innern des Schlosses machen Theresianisches Rokoko und imperialer Glanz Schönbrunn zu einem einzigartigen Besuchserlebnis.
Ich danke Schloss Schönbrunn und der Schönbrunn Group für die großartige Tour und die Erlaubnis, Fotos im Schloss machen zu dürfen.
Inhaltsverzeichnis
Die Große Galerie
Die Große Galerie verdient zu Recht ihren Namen, denn sie ist 43 Meter lang und fast zehn Meter breit. Die Galerie war der prächtige Rahmen für höfische Feste und ist der architektonische Höhepunkt des Schlosses. Die kunstvollen Rokokostuckarbeiten und die beeindruckenden Deckenfresken von Gregorio Guglielmi stammen aus dem Jahr 1760. Die vergoldeten Lüster wurden im 19. Jahrhundert hinzugefügt. Die Galerie wird auch heute noch für Konzerte und Empfänge genutzt und beeindruckt Besucher aus aller Welt. Stellt euch vor, wie Sisi hier getanzt hat.
Die Chinesischen Kabinette
Auf beiden Seiten der Kleinen Galerie, die neben der Großen Galerie liegt, befinden sich zwei prächtig ausgestattete, exotische Kabinette: das Runde Chinesische Kabinett im Westen und das Ovale Chinesische Kabinett im Osten. Sie entstanden zwischen 1755 und 1760 unter Maria Theresia und spiegeln die Faszination der Monarchin für alles „indianische“ wider, wie damals Kunstwerke aus Fernost genannt wurden. Die Kabinette dienten als Räume für Spiele und gesellschaftliche Zusammenkünfte und waren ausschließlich Maria Theresia und ihren engsten Vertrauten vorbehalten.
Das Appartement von Kaiserin Elisabeth (Sisi)
Aus Anlass der Vermählung von Kaiser Franz Joseph mit Prinzessin Elisabeth aus Bayern wurden für die junge österreichische Kaiserin eigene Räume eingerichtet, zu denen auch das gemeinsame Schlafzimmer zählt. Zu den wohl schönsten Räumen des Appartements zählt der Salon der Kaiserin. Der Raum wurde 1873 mit einer Wandbespannung aus Seidenstoff, in den bunte Blumenbouquets eingewebt sind, ausgestattet. Seit der Restaurierung 2021 erstrahlt der Raum wieder in seiner ganzen Pracht des 19. Jahrhunderts.
Im angrenzenden Marie Antoinette Zimmer speiste die Familie im kleinen Kreis. Der nachfolgende Raum war der Empfangssalon der Kaiserin im Stil des Neorokoko. Heute hängen hier Porträts der Töchter Maria Theresias. Daher ist der Raum auch als „Kinderzimmer“ bekannt.
Von besonderer Schönheit ist das kleine Frühstückskabinett. Den besonderen Charakter verdankt dieser Raum den in vergoldete Rahmen eingefassten textilen Blumendarstellungen, die angeblich aus der Hand der Mutter Maria Theresias stammen sollen.
Maria Theresias Appartement
Im Appartement von Maria Theresia und ihrem Gatten Franz Stephan stechen aufgrund ihrer besonderen oder besonders kostbaren Ausstattung drei Räume hervor: dass Vieux-Laque-Zimmer, das Millionenzimmer und das Porzellanzimmer.
Das Vieux-Laque-Zimmer war ursprünglich die Retirade Franz Stephans. Nach seinem plötzlichen Tod ließ Maria Theresia das Zimmer zu einem Gedächtnisraum umgestalten und mit kostbaren chinesischen Vieux-Laque-Tafeln ausstatten.
Gleichzeitig mit dem Vieux-Laque-Zimmer ließ Maria Theresia auch ein weiteres Zimmer an der Ostfassade neu gestalten. In dem heute als Millionenzimmer bekannten Raum sind 60 Collagen aus kostbaren indo-persischen Miniaturen zu bewundern, die kunstvoll in vergoldete Rocaille-Kartuschen in die Wandvertäfelung eingearbeitet sind.
Das Porzellanzimmer diente Maria Theresia als Schreibzimmer. Der Name kommt vom holzgeschnitzten Rahmenwerk, das mit seiner weiß-blauen Bemalung Porzellan imitiert. Das Besondere an diesem Raum sind die 212 Zeichnungen an den Wänden, die von engsten Familienangehörigen Maria Theresias nach Vorlagen französischer Künstler angefertigt wurden.
Die Berglzimmer
Maria Theresia, die zunehmend unter der Sommerhitze litt, entschied sich im fortgeschrittenen Alter im Erdgeschoss auf der Gartenseite des Schlosses ein Sommerappartement mit vier Räumen einrichten zu lassen, in denen die Temperaturen angenehm kühl waren. Diese Räume sind nach den exotischen Landschaftsmalereien von Johann Wenzel Bergl benannt. Bergl war ein renommierter Spezialist für Wanddekorationen im Stil der „indischen, americanischen oder japanischen Art“, die ganz dem Geschmack Maria Theresias entsprachen und ein ganz besonderes Kunstwerk sind.
Tipps für deinen Besuch von Schloss Schönbrunn
Für die aktuellen Öffnungszeiten und besondere Veranstaltungen besuchst du am besten die offizielle Homepage von Schloss Schönbrunn.
Der Besucherandrang im Schloss ist groß! Du solltest dir deshalb unbedingt vor dem Besuch ein Zeitfensterticket buchen, um die langen Wartezeiten vor Ort zu vermeiden, wenn du ohne Ticket kommst (bei meinem Besuch betrugen die Wartezeiten um 10 Uhr bereits über 300 Minuten!). Das Onlineticket unterscheidet sich im Preis nicht von den Tickets, die vor Ort gekauft werden.
Es gibt verschiedene Besuchsangebote. Um die hier vorgestellten Räume in der Beletage zu besichtigen, brauchst du ein Ticket für die Grand Tour. Die Berglzimmer sind Teil der Maria Theresia Tour.
Plane unbedingt auch genug Zeit für den Besuch im Schlosspark ein. Eine Übersicht über alles, was du dort sehen kannst, findest du hier.
Über die verschiedenen kulinarischen Angebote rund ums Schloss kannst du dich hier informieren.
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Vielleicht hast du Lust auf noch mehr Schlossbesuche? Dann gehe zu Schloss Versailles in meinem Blog, das auch das Vorbild für Schloss Schönbrunn war. Oder besuche Schloss Hof im Marchfeld.
Sehr geehrter Herr Frank, danke für die schönen Photos aus dem Schloss Schönbrunn.
Ich möchte anregen, auch die antikisierenden römischen Ruinen im Schlosspark zu besuchen. Eine schöne Alternative zum überfüllten Hauptschloss ist auch die K+K-Kutschensammlung, die, frisch renoviert einen Besuch lohnt.
Mathias B
Lieber Mathias, vielen Dank für die Anregungen. Bei meinem nächsten Besuch werde ich das unbedingt berücksichtigen.
Wieder, sehr schön!
Danke.
Pieter
Amersfoort
Vielen Dank, das freut mich sehr!