Ausflug ins Barock: Das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth

Markgräfliches Opernhaus Bayreuth — Das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth

Das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth ist ein Theaterbau, der seinesgleichen in Europa sucht. Eine Zeitkapsel des Barock mitten in Bayreuth. Ein authentisches, im Original erhaltenes Theater aus dem 18. Jahrhundert, das 2012 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erhoben wurde.

Zu verdanken ist dieses großartige Haus Wilhelmine, der Prinzessin von Preußen und Lieblingsschwester von Friedrich II.

Von der Bühne in den Zuschauerraum geschaut

Ein Haus mit Geschichte

Die Geschichte des Hauses fängt im Grunde genommen mit den tragischen Ereignissen von 1730 in Wilhelmines Heimat Preußen an. Ihr Bruder Friedrich, Preußens Kronprinz, hatte einen Fluchtversuch vom allzu strengen Vater, Friedrich Wilhelm I., unternommen. Woraufhin Friedrichs Freund und Fluchthelfer Katte zum Tode verurteilt wird. Eine Hinrichtung, der der Kronprinz persönlich zuschauen musste.

Wilhelmine gilt als Mitwisserin des Komplotts. Deswegen trennt ihr Vater sie vom geliebten Bruder und verheiratet Wilhelmine 1731 mit dem Erbprinzen von Brandenburg-Bayreuth. Abgeschoben in die Provinz! Noch heute liegt Bayreuth abseits aller großen Bahnlinien.

Im fernen Bayreuth angekommen tröstet Wilhelmine sich mit den schönen Künsten. Sie fördert das Musikleben in Bayreuth, schreibt selbst Opern und holt internationale Künstler an den Hof. Dank ihr kann sich Bayreuth künstlerisch bald durchaus mit den großen europäischen Metropolen der Zeit messen.

Ein glanzvoller Höhepunkt der künstlerischen Tätigkeit Wilhelmines ist das 1748 eingeweihte Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth, dessen Vorbilder in Wien und Dresden zu finden waren.

Anlass für den Bau des Opernhauses war die Vermählung von Wilhelmines Tochter mit dem württembergischen Herzog Carl Eugen. Prachtvoll gefeiert wurde die Hochzeit mit der Aufführung von italienischen Opern im neuen Theater.

Auf der Linken Fanfarenloge gibt es sogar einen Zug

Was es sonst noch gibt

Richard Wagner inspizierte das Opernhaus später aufgrund der ungewöhnlichen Größe der Bühne. Vom Plan, hier seine Opern aufzuführen, nahm er bei all der barocken Pracht jedoch wieder Abstand. Das hätte wirklich nicht gepasst!

Illusionsmalereien verschaffen der Bühne eine optische Tiefe

Wer aufmerksam durch das im Stil des italienischen Spätbarock gebaute Haus geht, kann neben seiner überbordenden Schönheit auch viele interessante Details entdecken.

So haben sich z.B. die Restauratoren mit einem goldenen Zug verewigt, den sie in Anspielung an die vielen Zugfahrten von Nürnberg nach Bayreuth auf der linken Loge für die Fanfarenbläser platzierten. Eine schöne Idee!

Im Keller des Opernhauses gibt es heute modernste Technik zur Klimatisierung. Auf dem Dachstuhl wurde zudem eine moderne und wassersparende Anlage zum Brandschutz eingebaut.

Ich möchte an dieser Stelle nochmal ganz herzlich der Bayerischen Schlösserverwaltung danken, die die Aufnahmen im Rahmen eines #instawalks durch das Opernhaus ermöglicht hat.

Fazit

Ein großartiges Haus, das einen Besuch unbedingt wert ist.
Außerhalb von Veranstaltungen ist es öffentlich zugänglich. Die Besichtigung im Parkett (Logenhaus) startet mit einem kurzen Einführungsfilm. Anschließend gibt es einen Vortrag zur Geschichte des Hauses. Danach gibt es noch Zeit für Fotos. Nähere Informationen entnimm bitte der Website der Bayerischen Schlösserverwaltung.

Adresse:
Opernstraße 14
95444 Bayreuth

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