Neues Schloss Schleißheim

Neues Schloss Schleißheim vom Hofgarten aus gesehen

Im Sommer dieses Jahres war es endlich soweit: das Neue Schloss Schleißheim bei München stand auf dem Programm. Interessiert hatte es mich schon lange, denn die Schlossanlage zählt zu den größten der Wittelsbacher Residenzen und steht in einer Reihe mit Nymphenburg, Mannheim oder Brühl. Und ist doch eher unbekannt. Ein Besuch in Schleißheim lohnt sich aber allein schon wegen der prunkvollen und kunsthistorisch bedeutsamen barocken Innenausstattung. Viel Spaß also beim Rundgang durch die verschiedenen Stationen auf meiner Seite!

Das Vestibül

Toskanische Säulen aus Tegernseer Marmor tragen das Vestibül von Schloss Schleißheim. In die flachen Kuppeln malte Gottfried Stuber illusionistische Malereien in Ockertönen.

Das Treppenhaus

Die Treppenhalle von Henrico Zuccalli ist eine der bedeutendsten Raumschöpfungen auf Schloss Schleißheim, die später von Balthasar Neumann für die Residenzen in Brühl und Würzburg aufgegriffen wurde.
Das Kuppelfresko von Cosmas Damian Asam zeigt Venus in der Schmiede des Vulkan beim Anfertigen von Waffen für Aeneas.

Die Gartensäle

Der Sala Terrena, der ebenerdige Saal, bildet den Übergang vom Vestibül in den Garten auf der Ostseite des Neuen Schloss Schleißheim. Das Tonnengewölbe ist mit Grisaille-Malerei ausgeschmückt, die Stuck vortäuscht. Aber auf Stuck muss nicht verzichtet werden, denn reiche Stuckaturen gibt es über den Bögen und in den Giebeln auf der Nord- und Südseite.

Großer Saal und Viktoriensaal

Deckenfresko im Großen Saal Schleißheim

Deckenfresko im Großen Saal: Kampf des Aeneas mit dem Turnus

Im Mittelbau von Schloss Schleißheim befindet sich der über zwei Etagen reichende Große Festsaal. Die reiche Stuckdekoration verleihen dem Saal ein prachtvolles Erscheinungsbild. Zu seiner Entstehungszeit beherbergte der Raum das größte Deckengemälde der Welt, das den Kampf des Aeneas mit dem Turnus darstellt.

Der Viktoriensaal von Schloss Schleißheim ist mit geschnitzten Wandvertäfelungen und Herkuleshermen unter der Decke reich ausgestattet. Das Bild über dem Kamin zeigt Kurfürst Max Emanuel, der eine türkische Gesandtschaft empfängt. Auf dem Deckengemälde Königin Dido, die Aeneas empfängt.

Viktoriensaal Neues Schloss Schleißheim

Deckenfresko im Viktoriensaal: Dido empfängt Aeneas

Die Große Galerie

Für die 57 m lange Große Galerie vom Neuen Schloss Schleißheim diente die Spiegelgalerie von Versailles als Vorbild. Anders als das Original in Versailles ist die Schleißheimer Version jedoch eine Bildergalerie. Von hier aus gehen die Paraderäume des Kurfürstenpaares ab. Nach Norden die der Kurfürstin und nach Süden folgen die des Kurfürsten.

Die Paraderäume mit den Kabinetten

Eine Bettbalustrade sowie die Gestaltung der Deckenmalerei trennen das Paradeschlafzimmer der Kurfürstin optisch vom Vorraum und dem Alkoven. Das Deckenfresko im Vorraum ist von Jacopo Amigoni und zeigt Ceres als Allegorie auf den Sommer. Das Schlafzimmer des Kurfürsten befand sich zum Zeitpunkt unseres Besuches in der Restaurierung und war von Gerüsten verstellt.

Wer auf Schloss Schleißheim in den Paraderäumen im Hauptgeschoss unterwegs ist, wird auch schnell auf die wunderschöne Kammerkapelle stoßen. Die Scagliola-Platten, die den Raum schmücken und 1943 ausgelagert wurden, stammten ursprünglich aus der Residenz München. 1724 wurden sie nach Schleißheim versetzt. Eine weitere Besonderheit in diesem Raum ist die ovale Laterne in der Decke mit Stuckfiguren und Putten auf der Balustrade. Schönes Barock!

Im Blauen Kabinett im Erdgeschoss von Schloss Schleißheim haben sich die Stuckdecke auf blauem Grund, der Kamin aus schwarzem Marmor sowie Holzpaneele erhalten. Die gelbe Wandbespannung stammt von 1977.

Die Ausmalung der Decke in der Maximilianskapelle aka Große Kapelle im Neuen Schloss Schleißheim stammt von Cosmas Damian Asam und stellt die Glorie des Heiligen Maximilian dar.

Decke der Maximilianskapelle im Neuen Schloss Schleißheim

Mein Tipp: Nach dem Besuch des Neuen Schlosses geht am besten erstmal auf eine deftige Brotzeit in den Biergarten, der gleich gegenüber am Alten Schloss liegt. Dort könnt ihr die ganzen Eindrücke vom Schlossbesuch bei einem kühlen Radler erstmal verarbeiten. Und so gestärkt empfehle ich dann einen Spaziergang durch den Hofgarten in Richtung Schloß Lustheim … Und einen Bericht darüber gibt’s auch bald hier im Blog.

Lust auf mehr Schlossbesuch? Dann schau doch mal hier vorbei: Neues Schloss Herrenchiemsee, Park Sanssouci, Markgräfliches Opernhaus Bayreuth.

Kommentar

  1. Und wieder wurde eine wunderschöne Schlossanlage vorgestellt, die Lust auf einen Besuch macht. Es ist erstaunlich, wieviele großartige Schlösser es doch in Deutschland gibt.

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